Laut einer aktuellen Studie des Allensbach-Institutes, die im Auftrag des Telekommunikationsunternehmens Vodafone durchgeführt wurde, investieren die Eltern heute so viel Zeit und Geld in die Ausbildung ihrer Kinder wie noch nie.
Trotzdem glauben sie oft nicht, dass ihren Kindern der dauerhafte soziale Aufstieg gelingt oder dass ihnen zumindest ein Abstieg in die Unterschicht erspart bleibt.
Sozialer Aufstieg gelingt auch heute noch
Entgegen aller Befürchtungen gibt es genügend Beweise dafür, dass ein sozialer Aufstieg auch heute noch möglich ist. Vor diesem Hintergrund erscheint dann eine allgemeine Bildungspanik, wie sie in weiten Teilen der Bevölkerung verbreitet ist, völlig unbegründet. So ist durch die Allensbach-Studie eindeutig bewiesen, dass es heute 29 Prozent der Kinder von Eltern mit einfachen Schulabschlüssen auf das Gymnasium schaffen.
Haben die Eltern selbst Abitur, liegt die Chance, dass ihre Kinder ebenfalls das Gymnasium besuchen sogar bei 77 Prozent. Daraus zu schließen, dass die Bildungschancen generell ungleich verteilt sind oder dass das deutsche Bildungssystem ungerecht ist, wäre jedoch grundfalsch. So können die 77 Prozent auch als ein deutliches Zeichen dafür gelten, dass 23 Prozent der Kinder aus gebildeten Elternhäusern sozial absteigen und das Abitur nicht schaffen.
Mittelschicht fürchtet sich vor dem sozialen Abstieg
Die Furcht vor einem sozialen Abstieg ist vor allem in der Mittelschicht weit verbreitet. Dies ist auch der Grund dafür, dass das Abitur oft der einzige Bildungsabschluss ist, der wirklich akzeptiert wird. Dies geht sogar so weit, dass das Abitur als Garant dafür gilt, dass die Kinder vor einem Leben in der Unterschicht bewahrt werden. Die Folge davon ist, dass die Eltern ihre Kinder mit allen Mitteln zum Abitur zwingen wollen und dies selbst dann noch tun, wenn es den Kindern sichtlich schwer fällt.
Die Allensbach-Studie weist ausdrücklich darauf hin, dass es in Deutschland keine Bildungskatastrophe, sondern lediglich die verfahrene Situation gibt, dass die Eltern glauben, nur mit einem bestandenen Abitur gelten ihre Kinder etwas. Aus diesem Grunde käme der Bildungspolitik die Aufgabe zu, auch die anderen Schulformen wieder attraktiv zu machen. Über die Frage, wie dies konkret aussehen könnte, wird es sicher noch viele Diskussionen geben.